
Deutschland ist nicht nur ein Land des Brotes und Bieres, sondern auch des Käses – und zwar weit über Gouda und Camembert hinaus. Immer mehr kleine Hofkäsereien, Biohöfe und Genossenschaften setzen auf alte Rezepturen, regionale Milchsorten und handwerkliche Produktion. Das Ergebnis: Vielfalt, Geschmackstiefe und Herkunft zum Anfassen.
Ob Allgäuer Bergkäse, Ziegenfrischkäse aus Brandenburg oder Blauschimmel aus dem Harz – in nahezu jeder Region gibt es traditionelle Käsesorten mit eigener Geschichte. Oft stehen alte Rassen wie die Allgäuer Braunvieh-Kuh oder Thüringer Ziege im Fokus, deren Milch besonders aromatisch ist.
Die Nachfrage steigt – auch dank Wochenmärkten, Käsefesten und Direktvertrieb über Hofläden oder Onlineplattformen. Verbraucher:innen schätzen Transparenz, kurze Lieferwege und persönliche Geschichten hinter den Produkten. Besonders in Zeiten globaler Krisen besinnen sich viele auf Regionalität und Qualität statt Massenware.
Die Herstellung erfolgt oft in kleinen Mengen, mit Rohmilch, Naturrinde und viel Handarbeit. Jeder Laib reift individuell – eine echte Abgrenzung zur industriellen Käseproduktion. Auch Innovation spielt eine Rolle: Neue Sorten mit Kräutern, Asche, Bier oder Rotwein zeigen, dass traditionelles Handwerk nicht altmodisch sein muss.
Regionale Käsesorten erleben eine Renaissance – als Ausdruck von Geschmack, Nachhaltigkeit und Identität. Wer einmal echten Handwerkskäse probiert hat, wird kaum zurück zur Supermarktware wollen.