
Künstliche Intelligenz (KI) hält Einzug ins Militär – auch bei der Bundeswehr. Ob in der Analyse großer Datenmengen, bei der Entscheidungsunterstützung oder in autonomen Systemen: KI verspricht schnellere, präzisere und effizientere Prozesse. Doch gleichzeitig wirft ihr Einsatz viele ethische, rechtliche und sicherheitspolitische Fragen auf.
In der Aufklärung kann KI etwa Satellitenbilder auswerten, Muster erkennen und Bedrohungen identifizieren – in Echtzeit und mit hoher Genauigkeit. Auch bei der Cyberabwehr unterstützt KI, indem sie Anomalien in Netzwerken erkennt oder Angriffsmuster simuliert. In der Logistik optimieren intelligente Systeme Nachschubketten und Wartungszyklen.
Besonders umstritten ist der Einsatz autonomer Waffensysteme. Die Frage, ob Maschinen „Entscheidungen über Leben und Tod“ treffen dürfen, ist hochpolitisch – auch international. Deutschland bekennt sich klar zur Ablehnung letaler autonomer Waffen ohne menschliche Kontrolle („human in the loop“).
Die Bundeswehr setzt daher auf verantwortungsvolle Innovation: KI als Assistenz, nicht als Ersatz für Menschen. Forschungsprojekte werden begleitet von Ethikkommissionen, Rechtsprüfungen und zivil-militärischem Dialog.
Der Umgang mit KI im Militär zeigt: Technologie ist nie neutral – sie muss gestaltet werden. Chancen und Risiken liegen eng beieinander. Entscheidend ist, wie sie genutzt wird – und unter welchen Regeln.