
Start-ups sind längst nicht mehr nur Sache junger Absolvent:innen. Immer mehr Menschen in Deutschland gründen ihr eigenes Unternehmen – und das jenseits der 50. Der sogenannte „Silver Entrepreneur“ wird zum Symbol für Erfahrung, Stabilität und Innovationskraft im zweiten Berufsleben.
Gründe für eine späte Gründung gibt es viele: Kündigung, Frühverrentung, Wunsch nach Selbstverwirklichung oder die Weitergabe von Know-how. Ältere Gründer:innen bringen meist jahrzehntelange Berufserfahrung, Branchenkenntnisse und ein belastbares Netzwerk mit – entscheidende Vorteile im Aufbau eines erfolgreichen Geschäfts.
Auch Banken und Förderinstitutionen erkennen zunehmend das Potenzial dieser Zielgruppe. Programme wie der Gründungszuschuss der Agentur für Arbeit oder spezielle Beratungsangebote erleichtern den Einstieg. Gleichzeitig gibt es Barrieren: Zugang zu Kapital, digitale Kompetenzen und familiäre Verpflichtungen können die Umsetzung erschweren.
Beliebte Branchen sind Beratung, Coaching, Handwerk, Gesundheit oder Online-Handel. Oft entstehen hybride Modelle – etwa Teilselbstständigkeit im Übergang zur Rente oder Unternehmensgründung als Nebenerwerb.
Gesellschaftlich trägt der Trend zur positiven Alterswahrnehmung bei. Wer im Alter gründet, zeigt Mut, Engagement und Innovationsgeist – und widerspricht dem Klischee vom Rückzug ins Privatleben.
Gründung kennt kein Alter. Im Gegenteil: Späte Unternehmer:innen sind ein Gewinn für Wirtschaft und Gesellschaft – und bringen frischen Wind mit Lebenserfahrung.